Sowas habe ich mir immer in Bangalore, Bukarest oder Shenzen vorgestellt – ist aber Berlin Mitte, StudiVZ Ltd., Saarbrücker Str. 38, 10405 Berlin, die Zustände laut Album vom 10.10.2006:

Wir arbeiten im Schnitt 14 Stunden zusammen, gehen danach zusammen die Stadt unsicher machen, schlafen zusammen im Büro oder zu 4 auf einer Matraze und gammeln uns danach gemeinsam vor die Laptpos! What?!
ThatŽs the real world! Wir lieben uns einfach…

Nur ist es zwischen 250-Euro-Praktika und Büropennen – wo ist da eigentlich die Dusche? Und nur zwei Toiletten für alle? iiiiihhhh – leider nicht the real Arbeitsschutzgesetz. Doch, sowas gibt es in Deutschland, wir wollen ja nicht enden wie in ukrainischen Hinterhofcodereien. Es gibt nämlich so bestimmte Verordnungen, an die man sich auch als Startupper zu halten hat. Es sei denn, man will erwischt werden und entsprechende Strafzahlungen in Kauf nehmen, der Berliner Finanzsenator sagt danke. Ãœbrigens, das ist der Fluch fehlenden Datenschutzbewusstseins, wenn man zu den immer noch frei zugänglichen und ungeschützten Bildern auch gleich noch Erklärungen erhält wie:

eine Nacht voller supportmails hinter sich gebracht schlafen die Jungs zusammen im Büro… ne, wie schön […] In jedem Zustand wird gegruschelt!! […] Hmmm… lecker Abendbrot im studiVZ Büro

Nebenbei, ich kenne auch die Namen der Beteiligten, ist ja alles schön mit den Profilen verlinkt. Ja, und ich habe einen Screenshot, und wer mit Jörg-Olaf wegen des reichlich obskuren Datenschutzbeauftragten von StudiVZ schon in Berlin vorstellig wird, kann auch gleich noch eine Mail an das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin hinterherschicken, inclusive näherer Details zu den Zeugen, steht heute ja alles bei StudiVZ. Sollte man wirklich tun, allein schon, weil es so unhygienisch ist, dass es einen nicht mehr wundert, wenn ein Gründer da drin seinen Pudding mit dem Messer isst. Ja, Freunde der gepflegten Blasmusik, mit etwas mehr Vertuschung, Datenschutz und der Nichtveröffentlichung von Bildern mit problematischen Arbeitsbedingungen ist das Leben am Rande der deutschen Gesetze erheblich einfacher, und die Bussgelder muss man dann auch nicht dem Investor erklären.