Also gut, wenn die Jungs wieder nur schwurbeln können, dann bin ich eben die Frau für’s Grobe und fasse mal vertretend für die Herren Redakteure zusammen, um was es so geht im EXOT – Zeitschrift für komische Literatur.

Wie der Titel schon nahelegt, geht es uns ums Komische. Also komisch wie haha und komisch wie seltsam, entweder/oder – oder beides gleichzeitig, das sehen wir nicht so eng.

Viele schöne komische Texte werden auf Lesebühnen vorgelesen oder in Blogs geschrieben, aber nirgendwo gedruckt (außer im Blogs!-Buch, natürlich), was schade ist. Blogger, Slammer, Lesebühnenvorleser bilden Grüppchen und Szenen und schreiben vor allem für Blogger, Slammer und Lesebühnenvorleser. Selten genug dringt mal was nach außen, dabei haben es viele Texte verdient, nach außen zu dringen, aus der Szene heraus und vielleicht wenigstens mal in eine andere Szene herein, das wäre schon ein Anfang.

Und deshalb gibt es EXOT, damit man Texte lesen kann, die einem sonst entgehen würden, weil man vielleicht nicht auf Slams geht oder nicht so viele Blogs liest. Und dann gibt es Leute, die zu überhaupt keiner Szene gehören, die vielleicht nicht mal wissen, was das ist, ein Slam oder ein Weblog, sondern einfach nur so schöne komische Texte still vor sich hinschreiben – die wollen wir natürlich auch.

Ja, liebe Mitblogger, natürlich dürft auch ihr uns Texte schicken, am besten an redaktion@exot-magazin.de und am besten als *.doc oder *.rtf. Und ja, diese Texte sollten auf die ein oder andere Art komisch sein. Aber bitte: Kein Pointengeklopfe, nicht die dreißigste spaßige Begebenheit aus dem Studentenalltag. Das ist nicht komisch, das ist höchstens lustig. Und für nur lustiges fühlen wir uns nicht zuständig, das ist in anderen Medien besser aufgehoben, auf der Bühne zum Beispiel.

Nein, was bei uns auf achtzig Seiten Buchpapier mit edelen handgeskribbelten Vignetten dargereicht wird, sollte auch literarisch interessant genug sein, den Aufwand zu rechtfertigen. Klingt überheblich, ist aber gar nicht so gemeint – jedes Medium hat seine ganz speziellen Eigenschaften und Anforderungen. Und im EXOT ist Platz für alles, was für die Bühne zu ruhig, für das Blog eigentlich zu lang, zu komplex, zu atmosphärisch ist. Solche Stiefkinder der Textproduktion nehmen wir gerne bei uns auf. Und außerdem Gedichte, sofern komisch, und Rezensionen, sofern sie entweder selbst komisch sind oder Komisches rezensieren. Und Essays und Monologe und Zeichnungen, sofern … ich glaub, ihr habt’s eh verstanden.

So, und jetzt stelle ich noch meine Mitstreiter vor, damit ihr wißt, mit wem ihr’s zu tun habt. Mich kennt ihr ja, ich bin hier die Quotenbloggerin in der Redaktion, die anderen kommen alle eher aus dem Bereich Slam und Lesebühne und sind da keine unbekannten Namen:

Anselm Neft kommt aus Bonn und wurde 2004 Vizemeister des German International Poetry Slam (GIPS) in Stuttgart (diese Wortsportler legen halt wert auf ihre Pokale, da kann man nichts machen). Christian Bartel, auch aus Bonn, wurde ein Jahr später ebenfalls Vizemeister beim Finale des GIPS 2005 in Leipzig. Francis Kirps aus Luxemburg slammt seit 2003, veröffentlich seit 1999 in Zeitschriften und Anthologien, ist Trierer Stadtmeister und Mitglied des Luxemburger Schriftstellerverbandes (LSV).

Das sind die drei Herausgeber, dazu kommen in Sachen Redaktionsarbeit (Textauswahl, Korrekturleserei) noch meine Wenigkeit sowie Olaf Guercke, gern gesehener Gast bei der bekannten Berliner „Reformbühne Heim & Welt” (Kaminer! Hein!).

So, das waren die Facts. Und jetzt liegt’s an Euch, den Bloggeranteil dieses wie ich finde feinen Projekts zu erhöhen. (Einfach nur erwerben und passiv konsumieren geht natürlich auch.)