Wir begrüßen nun auch den Tagesspiegel in der Welt “fern ethischer journalistischer Standards” (© Volker ter Haseborg, Tagesspiegel) und der “ambulance chasers“.

Der Tagesspiegel hat nämlich das Bloggen angefangen: http://blog.tagesspiegel.de. Vorerst sind fünf Blogs an den Start gegangen.

Es sind zwar nur fünf Blogs, zeigen aber schon beachtlich unterschiedliche Herangehensweise.

Back to the Basics” und “Homezone Friedrichshain” kommen flott daher mit mal kürzeren, mal längeren Einträgen.

Flatworld” und “Im Wendekreis der Maus” lesen sich wie online gestellte Kolumnen. Jeder Satz atmet Bedeutung. Jeder Absatz ein Versuch die Qualitätslatte nicht zu reißen. Jeder Eintrag auf der Suche nach Vollendung. Da gibt es nichts skizzenhaftes, nichts dahingeworfenes, nichts spielerisches, keine Fingerübung. Das Lustprinzip hat abgedankt, hier wird gearbeitet. Ich glaube wenn es Blogs gibt, bei denen man den Journalistenschweiß bereits drei Meilen gegen Wind riechen kann, dann sind es solche Blogs. Sie werden wohl verstärkt Einzug halten, wenn die Verlage nun auf der Suche nach Mehrwert sich an den Blogtrend hängen.

Da kommt nicht nur ein neuer Typus Blogautor sondern auch ein neuer Typus Blogleser. Was man z.B. bei den Focus-Blogs bemerken kann. Da wird dann mit Siezen, Anrede und “Mit freundlichen Grüßen, Ihre Familie Müller” kommentiert.

Es ist so als würden die Eltern die Party der Kinder betreten.