“Blogs sind das Thema dieses Frühlings und werden sich voraussehbar noch stärker ausbreiten. Im Jahr 2005 sollten sie einbezogen werden.”, meint das Grimme-Institut zur Ausschreibung des nächstjährigen Online-Awards. Unabhängig von einer Formulierung, bei der diverse Leute gleich wieder mit “Weblogs werden sich eh nicht durchsetzen” kommen, ist der Kern der Aussage spannend: Die Sicht auf Blogs hat sich in Marl geändert. Das Grimme-Institut hat schon in den vergangenen Jahren immer wieder private Projekte in die Engere Wahl gezogen, aber die 1-Personen-Medien der Blogs fielen dabei bislang durch den Raster.

Die Grösse spielt jetzt für die Ausschreibung keine Rolle mehr: “Ermutigt werden sollen jene Anbieter, die etwas wagen. Die Innovationen haben sich oft an den Rand verlagert und finden sich viel zu selten bei den großen, finanziell solide ausgestatteten Anbietern.”

Sowas nennt man eine Klatsche, glaube ich.

Darin spiegelt sich wahrscheinlich auch das Dilemma der Grimme-Leute, dass sich die kommerziellen Internet-Angebote sehr angeglichen haben, und auf maximale Breite und minimale Konflikte angelegt sind. Kommentare sind extrem selten geworden; was zählt, ist grösste Reichweite bei geringsten Kosten. Mit der Zielsetzung, die das Grimme-Institut hat, ist das seichte Geblubber von Spiegel, Stern, ARD, RTL und Focus kaum in Einklang zu bringen.

via convers.antville